Versorgung von HIV-Patienten

Bei einer Infektion mit dem „Humanen Immundefizienz-Virus“ – kurz HIV – werden Teile des Immunsystems kontinuierlich zerstört, was zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte führt. Mit dem Voranschreiten der Infektion sind Betroffene eindringenden Krankheitserregern wie Bakterien, Pilzen oder Viren zunehmend ausgeliefert. Unbehandelt führt eine Infektion mit dem HI-Virus zu AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome bzw. erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom). Vom Zeitpunkt der Infektion mit dem HI-Virus bis zum Ausbruch von AIDS können allerdings mehrere symptomfreie Jahre vergehen.

Menschen mit HIV sind auf eine ständige Behandlung angewiesen, die den Ausbruch von AIDS verhindert. Dafür kommt im Fachbereich Infektiologie des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) des Universitätsklinikums Köln unter anderem die antiretrovirale Therapie (ART) nach neuestem Standard zum Einsatz, die die Vermehrung von HI-Viren eindämmt und den Ausbruch von AIDS verhindert. Wir befassen uns ebenfalls mit der Vorbeugung und Behandlung von Infektionen, die aufgrund der durch das HI-Virus ausgelösten Immunschwäche entstehen können (opportunistische Infektionen). Des Weiteren wird auch die Versorgung bei anderen Erkrankungen und Gesundheitsproblemen, die häufig neben einer HIV-Infektion auftreten – beispielsweise Hepatitis –, bei uns ambulant durchgeführt. Ebenso bieten wir spezielle Vorsorgeleistungen für HIV-Infizierte und AIDS-Erkrankte wie Herz-Kreislauf- und Krebsvorsorge. Auch für die chemotherapeutische Behandlung von Krebserkrankungen bei HIV-Patienten können wir auf umfassendes Fachwissen zurückgreifen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Uniklinik Köln besteht zudem die Möglichkeit, an Therapiestudien mit neuen Medikamenten teilzunehmen.

Das Leben mit dem HI-Virus bringt für Betroffene häufig viele Belastungen mit sich. Gemeinsam mit der AIDS-Hilfe Köln und dem Sozialdienst Katholischer Männer (SKM Köln) bieten wir neben der medizinischen Betreuung auch psychosoziale Beratung an. Wir beraten ebenfalls ausführlich zu den Themen Familienplanung und Schwangerschaft: Im Gegensatz zur heute oft noch gängigen Meinung, dass HIV-infizierte Frauen ihr Kind bei einer Schwangerschaft immer anstecken, ist es durch die guten Therapieoptionen mittlerweile möglich, eine Infektion in der Gebärmutter und während der Geburt zu verhindern.